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Business-Passwortmanagement: Warum das Prinzip der minimalen Berechtigungen und die granulare Zugriffssteuerung wichtig sind
Ein Passwortmanager zu kaufen ist nur der erste Schritt. Ebenso wichtig ist es, Passwörter verantwortungsvoll zu verwalten und zu teilen.
Mehr Passwörter – mehr Risiko
Jedes Unternehmen nutzt Dutzende – oft Hunderte – digitale Konten: Cloud-Plattformen, SaaS-Tools, Social-Media-Accounts, Fernzugriffe und vieles mehr.
Jeder dieser Zugänge hat mindestens ein Passwort – und in vielen Fällen werden diese Anmeldedaten teamübergreifend geteilt.
In hektischen Arbeitsumgebungen siegt oft Bequemlichkeit über Kontrolle, was zu gemeinsam genutzten Tabellenkalkulationen führt, d.h. zu Situationen, in denen „jeder das Passwort kennt“, und was zu wiederverwendeten Administrator-Logins führt.
Doch jedes unnötige Zugriffsrecht stellt eine potenzielle Sicherheitslücke dar.
Doch jedes unnötige Zugriffsrecht ist eine potenzielle Schwachstelle.
Echte Passwortsicherheit bedeutet nicht nur, starke Passwörter zu erstellen, sondern auch zu steuern, wer wann und zu welchem Zweck darauf zugreifen darf.
Genau hier kommen die Prinzipien des Least-Privilege-Prinzips (Prinzip der geringsten Rechte) und der granularen Freigabe ins Spiel – zwei zentrale Konzepte, die Passwortmanagement kontrollierbar, nachvollziehbar und sicher machen.
1. Das Prinzip der geringsten Rechte – Zugriff nur, wenn er nötig ist
Definition: Jede Person, jedes Gerät oder System sollte nur die minimal notwendigen Zugriffsrechte erhalten, die zur Erfüllung der jeweiligen Aufgabe erforderlich sind – nicht mehr und nicht weniger.
Dieses Prinzip ist ein Grundpfeiler der Informationssicherheit.
Wer Berechtigungen einschränkt, verringert das Risiko bei kompromittierten Konten oder Fehlverhalten im Unternehmen.
Wenn Zugangsdaten in falsche Hände geraten, bleibt der Schaden automatisch begrenzt.
Warum das wichtig ist:
- Minimiert das Risiko bei Sicherheitsvorfällen oder Datenlecks.
- Reduziert die Angriffsfläche für Insider-Bedrohungen.
- Erleichtert Audits und die Einhaltung von Standards, wie ISO 27001 oder NIST.
Beispiel:
Anstatt dem gesamten Marketing-Team Administratorrechte für alle Social-Media-Konten zu geben, erhalten Mitarbeitende nur Zugriff auf die Plattformen, die sie tatsächlich betreuen – mit eingeschränkten Rechten (z. B. Beiträge veröffentlichen und Analysen ansehen, aber keine Passwörter ändern).
So setzt man das Prinzip der geringsten Rechte um:
- Rollen definieren – z. B. Admin, Manager, Benutzer. PassSecurium™ kann – bei Integration mit Microsoft Entra ID – Benutzerrollen direkt aus Entra ID übernehmen.
- Benutzergruppen und Ordnerstrukturen nutzen, um Zugriffe entsprechend der Aufgabenbereiche zuzuordnen.
- Regelmässige Überprüfung der Berechtigungen, mindestens vierteljährlich oder nach Personalwechseln.
- Nicht mehr benötigte Zugriffe entziehen.
Das Prinzip der geringsten Rechte bedeutet kein Misstrauen – sondern minimale Angriffsfläche bei maximaler Produktivität.
2. Granulare Freigabe – Präziser Zugriff statt Vollzugriff
Während das Prinzip der geringsten Rechte festlegt, wie viel Zugriff jemand haben darf, definiert granulare Freigabe, wie genau dieser Zugriff gewährt wird.
Definition: Die Möglichkeit, Passwörter und Zugangsdaten auf Einzelebene mit bestimmten Personen oder Gruppen zu teilen – mit festgelegten Rechten wie „Nur lesen“ oder „Schreiben“.
So kann ein Unternehmen sicher zusammenarbeiten, ohne unnötig Passwörter offenzulegen.
Vorteile granularer Freigabe:
- Verhindert die unkontrollierte Verbreitung von Zugangsdaten.
- Ermöglicht sichere Zusammenarbeit über Abteilungs- oder Unternehmensgrenzen hinweg.
- Vereinfacht Onboarding und Offboarding – Zugänge können sofort erteilt oder entzogen werden.
Beispiele:
- Ein externer Dienstleister erhält „Nur lesen“-Zugriff auf ein Lieferantenportal – er kann sich anmelden, aber das Passwort nicht ändern.
- Ein Projektteam bekommt zeitlich begrenzten Zugriff auf einen gemeinsamen Tresor, der automatisch abläuft.
Mit modernen Passwortmanagern wie PassSecurium™ haben Sie die volle Kontrolle darüber, wer was sieht, und stellen so sicher, dass jede Zugangsberechtigung einen eindeutigen Besitzer und einen definierten Geltungsbereich hat.
3. Weitere Prinzipien, die das Zugriffsmanagement stärken
a) Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC)
Rechte werden nach Funktionen, nicht nach Personen vergeben.
So hat z. B. die Gruppe „Finanzen“ Zugriff auf Buchhaltungssysteme, aber nicht auf Marketingplattformen.
Das macht Verwaltung skalierbar und verhindert persönliche Eigentumsverhältnisse bei Passwörtern.
b) Just-in-Time-Zugriff (JIT)
Anstatt dauerhafte Rechte zu vergeben, erhalten Nutzer nur temporären Zugriff, wenn er benötigt wird.
Ein externer Auditor kann beispielsweise zwei Tage lang auf ein System zugreifen – danach verfällt der Zugang automatisch.
c) Zero-Trust-Ansatz
Vertrauen Sie keinem Zugriff standardmäßig.
Auch interne Benutzer müssen sich sicher authentifizieren (z. B. MFA, VPN, Sitzungssteuerung).
Die Integration von Zero-Trust-Prinzipien in das Passwortmanagement gewährleistet, dass jeder Login verifiziert, kontextbezogen und protokolliert wird.
d) Nachvollziehbarkeit und Verantwortlichkeit
Jede passwortbezogene Aktion – wer, wann und von wo auf Daten zugegriffen hat – sollte nachvollziehbar sein.
Umfassende Protokolle erleichtern Sicherheitsanalysen und Compliance-Nachweise.
e) Segmentierung und Tresorstruktur
Zugangsdaten sollten nach Abteilung, Projekt oder Sensibilitätsstufe getrennt werden – z. B. separate Tresore für IT, HR, Vertrieb und Management.
So bleiben selbst interne Vorfälle isoliert.
4. Häufige Fehler im Passwortmanagement
Auch mit Passwortmanagern entstehen Sicherheitslücken, wenn Prozesse nicht konsequent umgesetzt werden.
Typische Fehler sind:
- Gemeinsame Excel-Tabellen oder Textdateien mit Passwörtern.
- „All-Access“-Tresore ohne Einschränkungen.
- Ehemalige Mitarbeitende behalten Zugang zu geteilten Konten.
- Keine Überprüfung der Zugriffsrechte nach Rollenwechseln.
- Administratoren werden vom Prinzip der geringsten Rechte ausgenommen.
Diese Fehler untergraben das gesamte Sicherheitsmodell und verwandeln die Passwortverwaltung in eine Passwortgefährdung.
5. Alles in die Praxis umsetzen
Die Einführung des Prinzips der geringsten Rechte und granularer Freigabe muss nicht kompliziert sein.
So lässt sich das Passwortmanagement im Unternehmen Schritt für Schritt stärken:
1. Business-tauglichen Passwortmanager wählen
Achten Sie auf Funktionen wie:
- Zentrale Tresore und Gruppenverwaltung
- Rollenbasierte und granulare Berechtigungen
- Sicheres Teilen von Zugangsdaten
- Zugriffsprotokolle und Berichte
2. Bestehende Zugänge prüfen
Ermitteln Sie, wer aktuell worauf Zugriff hat – oft finden sich übermässige Berechtigungen oder unbekannte Konten.
3. Rollen und Gruppen definieren
Stimmen Sie diese auf reale Aufgaben ab. Halten Sie „Admin“-Rechte so gering wie möglich.
4. Zugriffe regelmässig prüfen
Planen Sie vierteljährliche Überprüfungen oder automatisieren Sie diesen Prozess, wo möglich.
5. Mit MFA und Überwachung kombinieren
Passwortsicherheit entfaltet ihre volle Wirkung in Kombination mit Mehrfaktor-Authentifizierung und aktivem Monitoring.
6. Fazit: Kontrolle ist die neue Sicherheit
Im heutigen Geschäftsumfeld geht es beim Passwortmanagement um mehr als nur um das Merken komplexer Zugangsdaten. Es geht darum, Zugriffe intelligent zu steuern.
Die Prinzipien der geringsten Rechte und der granularen Freigabe helfen Unternehmen dabei:
- Risiken zu reduzieren,
- Verantwortlichkeiten zu klären,
- Compliance zu erleichtern,
- und eine starke Sicherheitskultur zu etablieren.
Wenn jeder Tresor, jedes Passwort und jedes Zugriffsrecht bewusst und begrenzt vergeben wird, wird Sicherheit zum Bestandteil des Alltags – nicht zur nachträglichen Massnahme.
In der modernen Cybersicherheit gilt: es geht nicht nur darum, wem man vertraut, sondern auch darum, dass man so wenig wie möglich vertrauen muss.
Und PassSecurium™ unterstützt Sie auf Ihrem Weg zu sicherem und kontrolliertem Passwortmanagement.
